Aktuelle Information zu Aujeszkyscher Krankheit (AK) bei Wildschweinen

Durch Monitoring-Untersuchungen beim Wildschwein 2007/2008 und 2011 am LALLF konnte eine endemische Verteilung von AK in Wildschweinen in M-V bestätigt werden. Der Anteil positiv reagierender Tiere stieg in dieser Zeit von 9,0% (2564 untersuchte Proben 2007/2008) auf 12,4% (1093 untersuchte Proben 2011). Eine Bekämpfung/Tilgung der Aujeszkyschen Krankheit im Wildschweinebestand ist nicht möglich. Da die Krankheit für Wildschweine (im Gegensatz zu Hunden) nicht zwangsläufig tödlich ist, kann der Anteil der positiven Nachweise in der Wildschweinepopulation  in Zukunft sogar noch steigen. Letzteres ließe sich über die Neuauflage eines Monitorings verifizieren.

Im November 2025 erfolgte im LALLF der Nachweis des Erregers von Aujeszkyscher Krankheit bei zwei Jagdhunden, die mit entsprechenden Symptomen eingeschläfert worden waren.

Aus diesem Anlass wurden 34 Blutproben von Wildschweinen aus dem betroffenen Landkreis auf Antikörper gegen AK untersucht, von denen 4 positiv reagierten. Das bestätigt – wenngleich an einer kleinen Stichprobe – die bekannte Größenordnung von 2011.

Kommen (Jagd)Hunde in Kontakt mit Virus ausscheidenden Wildschweinen, kommt es in aller Regel zur Infektion. Es gibt keine lebensrettende Behandlung, der Verlauf bei Hunden ist immer tödlich. In M-V gab es entsprechende Nachweise 2013, 2015 sowie 2023. Aus Gehirnmaterial konnte im LALLF bei allen Hunden das Virus mittels molekulardiagnostischer Untersuchung (PCR) nachgewiesen werden.

Da sich Hunde insbesondere über die Maul- und Nasenschleimhäute infizieren und es keine zugelassene/wirksame Impfung für Hunde gibt, sollten Jäger die bekannten Grundsätze beachten:
- keine Verfütterung von Wildschwein-Material in rohem Zustand an Hunde
- Vermeidung des direkten Kontaktes von Hunden zum erlegten Wildschwein
- kein unkontrolliertes Arbeiten des Jagdhundes am Schwarzwild!